Chronik

Von den Anfängen des Sports in Gersdorf

Seid wann die Menschheit die sportliche Körperertüchtigung kennt und betreibt, so wie sie unser heutiges Verständnis interpretiert, ist nicht so genau überliefert. Lagen diese Anfänge nun im Mittelalter, im 17. Jahrhundert oder doch erst im 19.Jahrhundert ? Belegbare Ursprünge gesellschaftlich sportlicher Betätigung von Gersdorfer Einwohnern in unserem Dorf gehen bis in die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Ein Turnverein wurde im Juli 1929 von Bäckermeister Paul Schober und Kantor Otto Nicht gegründet. Zunächst übten sich ca. 25 sportliche Menschen in körperlicher Ertüchtigung. Wöchentlich wurde zweimal geturnt. Noch im Gründungsjahr gestalteten die Mitglieder des Vereins den Brauteich (neben Bäckerei Schober) zu einem Badeteich um. Im weiteren Verlauf der Jahre wuchs der Verein auf etwa 45 Mitglieder an. Die Aktivitäten im Dorf beschränkten sich nun nicht mehr nur aufs turnen, es wurde beispielsweise auch Feld Handball gespielt und Radrennsport  betrieben. So wurde der Verein in dem Nachbardörfern ein geachteter Gegner im damals weit verbreiteten Feldhandballspiel. Gleichzeitig bestanden zwei Radsport Vereinigungen, die vielseitige Radsportlichen Veranstaltungen organisierten. Ein Verein davon war ein Arbeiterradfahrverein. Die Mitglieder unternahmen viele gesellige Ausfahrten in die nähere und weitere Umgebung, übten sich auf Saal Fahrrädern im Reigenfahren und Radballspielen, feierten alljährlich ein fröhliches Fest, traten in zahlreichen Wettkämpfen gegen benachbarte Radsportvereine an, aus dem fast benachbarten Dörfern Mengelsdorf und Sohland z.B. Dafür wurde sogar eine Rennfahrer Mannschaft gebildet. Leider wurde auch der Sport ein Opfer der Wirren des Zweiten Weltkrieges und der sich anschließenden Jahre des Umbruchs und des Neuanfangs. Doch das Beduerfnis der Menschen nach sportlicher Betätigung und gesellschaftlichen Engagement sollte mit den Jahren, als sich die Lebensbedingungen auf dem Lande stetig verbesserten, deutlich zunehmen. wir Sportler sehen uns in unserem Wirken in der Tradition des Wirkens jener Menschen der vergangenen Jahrzehnte. Aber immer mit dem guten Gewissen, uns bewusst zu sein, diesem Anspruch nicht allein vertreten zu können, zu dürfen oder gar zu müssen.  Es gibt ja noch andere Bürger in Gersdorf, die andere Sportarten betreiben. Sei es in anderen Vereinen oder auch in unorganisierter Form. Basierend auf dieser Erkenntnis verlief die Vorgeschichte und die Geschichte unseres Vereins in den vergangenen vier Jahrzehnten.

Die Gründung des Vereins und seine Anfangsjahre

All die Jahre gab es in Gersdorf natürlich sportbegeisterte Kinder, Jugendliche und erwachsene Bürger.
Speziell auch viele Fußballbegeisterte, welche ihre Freizeit mit den Ball am Fuß verbrachten.  Mit der Zeit wuchs, wenn man es so formulieren will, das Verlangen, diese Freizeitaktivitäten gemeinsamen und organisiert durchzuführen. Es wurden Ideen entwickelt, Pläne geschmiedet, Begeisterung geweckt ich und schließlich Nägel mit Köpfen gemacht, wie man so schön sagt. 1963 ergriffen einige sportbegeisterte junge Männer die Initiative, schufen die Voraussetzungen und trieben die Bildung einer Sportgemeinschaft in Gersdorf voran. Bei diesen jungen Leuten handelte es sich vorwiegend um positiv Fußballverrückte. Stellvertretend für alle Aktivisten jener frühen Jahre sollen hier stellvertretend die Namen einiger Sportfreunde stehen, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit der Aufzählung zu erheben. Wolfgang Flieher, Gerhard und Heinz Knöschke, Helmut Spitzer, Wilfried Obst, Peter Hentschel, Harald Steglich, Günter Borowsky, Wolfgang Janig und Ullrich Großmann. Der Tag des 17. Mai 1963 wurde der offizielle Gründungstag unseres Vereins. Von diesem Tage an wurde in Gersdorf organisiert Fußball gespielt. Aber auch andere Sportarten wurden in unseren Verein in den zurückliegenden vier Jahrzehnten schon getrieben. Der Verein wurde als SG Gersdorf gegründet. In den ersten Jahren wurde mit einer Männermannschaft gespielt. Später wurde dann, in den Jahrgängen immer wieder in unterschiedlicher Anzahl, mit zwei Männermannschaften und verschiedenen Mannschaften denn Kinder und Jugendbereich gespielt. In den Neunzigern sollte dann noch die Alt Herrenmannschaft hinzu kommen. Der erste Vorsitzende des Vereins war  Sportfreund Wilfried Obst. Zu den Gersdorfer Gründungsmitgliedern gesellten sich in den ersten Monaten und Jahren des Vereinsbestehens viele Sportler aus dem umliegenden Dörfern. Sie kamen z.B. aus Deutsch-Paulsdorf, aus Sohland, Markersdorf und Friedersdorf.Aber auch aus der Stadt, kamen die ersten Sportler zu uns aufs Land und wurden aktive Mitglieder in unserem Verein. Bescheiden waren die Anfänge. Gespielt wurde auf dem Gemeinde eigenen Sportplatz am Wiedemut. Daran hat sich bis heute nichts geändert, aber am drumherum des ganzen Treibens schon. Beginnen wir unsere Erinnerungen beim Thema Umkleiden und Körperpflege. Begonnen hatte alles im Freien, dass umziehen vor und nach dem genauso wie das Waschen der Schweiß nassen Körper nach den Anstrengungen des Tages. Die Sportler wuschen sich im Wassergraben, welcher sich durch den angrenzenden Wald schlängelte, und dort natürlich heute noch vor sich hin fließt. Natürlich spielte das Wetter dabei keine Rolle. Wer würde das heute noch freiwillig mitmachen. Eine große Errungenschaft war der ausgediente Bahn Post Wagon der Deutschen Reichsbahn, welcher für einige Jahre am Sportplatz gehalten hatte. Die Beschaffung und das Aufstellen des Waggons wurde von Herrn Herbert Mühle, dem damaligen stellvertretenden Bürgermeister von Gersdorf, organisiert. Das war 1964. Einige unter ihnen werden sich sicher noch an den grünen Waggon erinnern. Dieser diente als unsere erste Umkleidemöglichkeit. Von nun an hatten die Sportler wenigstens ein Dach über dem Kopf. Auch für den Schulsport diente das ehemalige Gefährt. Zum Umziehen für die Kinder und zum Aufbewahren der Sportgeräte. Nun stellte dieser Fortschritt natürlich nicht die absolute Vollkommenheit dar. Und so entstanden schon bald neue Pläne.
Ein Waschraum und auch ein Klo sollten in einem massiv gemauerten Gebäude entstehen. Im Jahre 1966 wurde die Entscheidung zum Bau des  selbigen gefällt. Wie ein Beschluss, getroffen in einer Leitungssitzung am 3. August, belegt. Der offizielle Baubeginn er erfolgte am 5. August um 17 Uhr, so ist es jedenfalls dokumentiert. Im folgenden Jahr wurden die wesentlichen Arbeiten erledigt. Natürlich durch die Sportfreunde selbst. Viele Stunden der Freizeit, an den Wochenenden und an den Abenden auch unter der Woche, wurde damit verbracht, die Arbeiten voran zu treiben.  Vor dem Hintergrund dieser neugeschaffenen Errungenschaften machte das Fußballspielen und die sportlichen Betätigungen im Allgemeinen von nun an noch einmal so viel Spaß. Die Wurzeln des organisierten Punktspielbetriebes unseres Vereins lassen sich bis ins Jahr 1965 zurück verfolgen. In den Jahren 1963 bis 1965 ging es zunächst noch nicht um Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Es standen Freundschaftsspiele und Spiele in einer Volkssport Runde auf dem Programm. Wohl auch, umzutesten, dort die Teilnahme an einem regelmäßigen Spielbetrieb mit dem vorhandenen Spielern wirklich durchführbar wäre.

Information muß sein !

Ganz wichtig für einen jeden Verein ist natürlich seine Außendarstellung, die Art und Weise der Informationsbekanntgabe. In unserem Verein wurde bzw. wird diesen Anforderungen in all den
Jahren auf verschiedene Weise nach gekommen. Eine Variante ist das Anbringen von Infos am so genannten schwarzen Brett. Um diese Voraussetzung zu schaffen, erklärten sich im Frühjahr 1968 die Sportfreunde Wenzel und Zebe dazu bereit einen Schaukasten anzufertigen. Das gute Stück wurde an der Giebelseite des Bahnhoßgebäudes angebracht. An jenem Orte hingen dieser Schaukasten und seine Nachfolgemodelle bis Anfang der 90er Jahre. Bis der Kasten eines Tages auf wundersame Weise verschwunden, sprich geklaut, wurde. Ein neuer, moderner Schaukasten musste also her. Er hängt heute jedoch nicht mehr an der Bahnhofswand, sondern am Vereinsgebäude, gleich neben dem Eingangsbereich. So konnte und kann sich ein Jedermann über die neuesten Meldungen aus dem Verein kundig tun. Über Jahrzehnte wurde der Kasten von unserem
Sportfreund Helmut Spitzer mit Informationen gefi.ittert. So zum Beispiel mit Spielansetzungen, Spielergebnissen, Infos zu durchgeführten oder geplanten Veranstaltungen, und Vieles mehr.
Eine weitere Möglichkeit der Informationsverbreitung ist die Nutzung der Printmedien. Spielansetzungen und Ergebnisse, aber auch allgemeine Berichte über unseren Verein sind seit 40 Jahren in der ,,Sächsischen Zeitung” nachzulesen. Nicht ganz so lange, erst seit dem Jahre 2000, aber dafür sehr gerne, nutzen wir die Chance den Verein in der örtlichen Heimatzeitung, dem ,,Schöpsboten” zu repräsentieren.

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