Chronik
Sozialtrakt, Sporthalle und Kegelbahn !
Aber auch Abseits der Spielfelder gab es noch Vereinsleben und damit verbunden allerhand Aktivitäten. In den gerade behandelten Zeitram fielen die ersten Überlegungen, den Sozialtrakt am
Sportplatz zu verbessern und zu erweitern. Im Frühjaht 1976 lagen sowohl ein Projekt als auch ein Kostenvoranschlag für einen modernen Erweiterungsbau vor. In den folgenden Monaten entstand ein schönes, neues, größeres Sozialgebäude mit Umkleidekabinen, Clubraum, Sanitärbereich und mehreren Nebenräumen. Wobei der Begriff Monate hier zu eng gefasst ist, der Zeitraum der Bauarbeiten erstreckte sich doch von 1976 bis 1978. Insgesamt wurden von den Sportfreunden Werte von 35.000 Mark der DDR geschaffen. Natürlich so gut wie alles in der bewährten Feierabendarbeit. Viele Mitglieder leisteten zusammen gerechnet Hunderte VMl-Stunden.
Aus den Aufzeichnungen der Tagesordnungspunkte einer BSG -Versammlung am 30. Dezember 1977 geht hervor, das noch umfangreichere Zukunftspläne geschmiedet wurden bzw. bereits bestanden. Die Fertigstellung der Umkleide- u. Duschkabinen war zwar die
wichtigste Aufgabe fürs Jahr 1978, darüber hinaus wurden aber richtig große Pläne geschmiedet, wie aus den noch vorhandenen Projektierungsunterlagen hervor geht. Es war zu jener Zeit angedacht die Anlagen am Sportplatz zu einem richtig großen Sportzentrum zu erweitem. Eine Sporthalle mit einer Grundfläche von204,7m² und eine Kegelbahn mit 92,5m² Grundfläche sollten neben der bereits vorhandenen Bausubstanz entstehen. Zur der vollständigen Realisierung des Sporthallenbaus ist es leider nie gekommen. Aber begonnen wurde die Umsetzung dieser Idee. Nur die bereits gegossenen Fundamente und die Betonfläche vor dem Gebäude der ehemaligen Kegelbahnen künden heute noch von den ehrgeizigen Plänen der späten siebziger Jahre. Das Kegelbahngebäude wurde aber tatsächlich gebaut, begonnen haben die Arbeiten 1979. Viele fleißige Hände von vielen Mitgliedem unsere BSG schufen in vielen, vielen Stunden ihrer Freizeit (VMl-Stunden) ein Gebäude, auf das alle zu Recht stolz sein konnten. Nattirlich wurde alles erst durch die finanzielle und materielle Unterstitzung durch die LPG, den Rat des Kreises, die Gemeinde und anderer Einrichtungen möglich.
Das Dach und die Vorderfront des Gebäudes wurden zunächst auf dem Kraftwerks gelände in Hagenwerder-Tau ckuttz demontiert und anschließend in Gersdorf wieder montiert.
Auch die Ausstattung des Gebäudes, die Kegelanlage, entstand durch die wohlwollende Unterstützung des Rates des Kreises, speziell der Abteilung Jugend und Sport. Hierbei erhielten wir Hilfe insbesondere bei der Beschaffung von zunächst einmal einer Kegelbahnanlage. Erst in der Jahresplanung für 1983 war vorgesehen, die zweite Bahn zu besorgen, zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Dieser Termin konnte gehalten werden. Dazuwaren wieder alle Sportler aufgerufen, sich aktiv an der Realisierung des Projektes zu beteiligen.
Diese zweite Kegelbahnanlage wurde wohl in der Ingenieurschule in Görlitz ausgebaut und nach Gersdorf versetzt. Jetztwar die Anlage zwar komplett, aber noch lange nicht vollkommen. Denn die Kegel waren zunächst nur von Hand auf zu stellen. Dieser Zustand sorgte bei den Keglern zu Weilen für Verdruss, denn Alle kegelten gerne’ aber nicht jeder hatte immer Lust und Laune zum Aufstellen der Kegel. Also musste Abhilfe her. So entstand in sehr, sehr mühevoller Kleinarbeit, und mit viel handwerklicher Kunst und Improvisation, hauptsächlich erbracht durch den Kegelfreund Manfred Bittrich, eine automatische Aufstellanlage. Die notwendigen Anlagenteile wurden aus Prachenau herzu besorgt. Gersdorf hatte ab sofort eine richtig moderne Anlage. Diese wurde gerne und oft genutzt. Zum Beispiel für Brigadefeiern, aber auch für private Feten. Bis Ende der 8Oiger Jahre war die Anlage in Betrieb. Dann wurde sie demontiert, denn der Zahn der zeit hatte ganz schön genagt, die technischen Probleme häuften sich und der große Kegelboom war wohl auch vorbei.
Dies und Das !
Am 15.Mai 1978 fand im Rahmen der Woche der Jugend und Sportler wieder ein Sportfest statt. Dabei absolvierten siebzehn Sportlerinnen und Sportler einen Meilenlauf über die Strecke von 1978 Meter. Fünfzehn Teilnehmer aller Altersklassen erfüllten die gestellten Anforderungen und legten das Sportabzeichen in Bronze ab. Des Weiteren standen beispielsweise Wurfspiele, Tischtennis,
Federball und Preisschießen auf dem Programm. Nicht lange nach der baulichen Fertigstellung des neuen Clubraumes wurde selbiger einer Gruppe von Jugendlichen zur Verfügung gestellt, welche sich in einem neugegründeten Jugendclub organisiert hatten. Natürlich spielte dabei der Gedanke eine wichtige Rolle, die Jugend für eine sportliche Betätigung in unserer BSG zu begeistern und auf diesem Wege vielleicht das eine oder andere neue Mitglied zu gewinnen. Am 13.April 83 fand in der Konsumgaststätte Gersdorf ein sogenanntes Sportlerforum statt. Zu Gast war Gottfried Weise, der
bekannte und beliebte Sportreporter beim Fernsehen der DDR, heute ist er übrigens in Diensten von Eurosport. Er berichtete, unterstützt durch Filmmaterial und Lichtbilder, von der Fußball WM-Endrunde 1982 in Spanien. Anschließend wurde er durch die anwesenden Sportfans mit vielen Fragen gelöchert, rund um den Sport und im speziellen um den Fußball in der DDR. Das war natürlich für alle Besucher der Veranstaltung sehr interessant. Der Punktspielbetrieb unserer Fußballer verlief in diesen Jahren ziemlich unspektakulär. Nach dem Abstieg 1977 spielte die erste Mannschaft bis zum Wiederaufstieg 1984 nur in der 2. Kreisklasse. Von 1978 bis 1983 hatten wir gar keine zweite Mannschaft am Start. Die Anzahl der Spieler reichte einfach nicht aus. Und Nachwuchsnlannschaften nahmen von 1979 bis 1984 nicht am Spielbetrieb teil. Also war es eine eher trostlose Zeit in sportlicher Beziehung gesehen. Aber es folgten ja wieder rosigere Jahre. Erstmals seit sechs Jahren konnte 1983 wieder eine zweite Mannschaft ins Rennen geschickt werden. Eine jetzt wieder
ausreichende Anzahl von Spielern ermöglichte das Aufstellen von zwei Männermannschaften. Dadurch verbesserte sich wohl auch die Qualitat des Kaders der 1. Mannschaft. Denn in der selben Saison gelang nach sieben Jahren in der 2. Kreisklasse wieder einmal der Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Dort waren die sportlichen Ansprüche leider zu hoch, so das nach nur einem Jahr ein weiterer Abstieg folgte. Leider.
Verbesserte Trainingsmöglichkeiten !
Bis Anfang der 8Oiger Jahre war es gerade im Winterhalbjahr nicht immer möglich, ordentlich trainieren zu können. Denn einerseits verhinderte die früh am Abend einsetzende Dunkelheit ganz einfach die Durchführung des Trainings, andererseits war oft die winterliche Witterung der Grund.
Seit dem Herbst 1982 nutzen wir die Möglichkeiten in der Turnhalle der Schule im benachbarten Markersdorf zu trainieren. Denn der dortige Neubau wurde im selben Jahr seiner Bestimmung übergeben. Damit ergab sich für uns die Chance ab sofort auch bei widrigsten Witterungsbedingungen ordentlich trainieren zu können. An dieser Handhabe hat sich bis zum heutigen Tage nichts geändert.